Religio

Die Römer hatten eine polytheistische Religion und waren auch bereit, Götter der eroberten Völker in ihr Pantheon aufzunehmen. So verehrten sicherlich Gladiatoren, die aus anderen Ländern kamen, ihre einheimischen Gottheiten, vielleicht auf einem kleinen Altar in ihrer Zelle.

Im Umfeld der Amphitheater wurden einige Götter aufgrund ihrer Eigenschaften besonders verehrt, wie z.B. der Kriegsgott Mars, Victoria, die Siegesgöttin und Fortuna, die Göttin des Glücks. Eine wichtige Göttin war auch Nemesis, die als Namensgeberin unserer Gruppe fungiert. Deshalb gehen wir an dieser Stelle näher auf sie ein:

Nemesis hatte ähnliche Charakterzüge wie Fortuna, Victoria und Diana. Letztere war die jungfräuliche Göttin der wilden Tiere, die somit auch über die venationes (Tierhetzen) einen Bezug zum Amphitheater hatte. Nemesis galt als Göttin des gerecht zuteilenden Schicksals, weshalb sie manchmal auch mit Waage und Messlatte abgebildet ist, die die Stolzen und Aufsässigen niederwirft. Sie verkörperte die siegende, strafende und belohnende Macht des kaiserlichen Roms sowie die den munera zugrunde liegende staatliche Ideologie, dass Rom sich die anderen Völker und die Natur untertan gemacht hat. In Amphitheatern fanden sich der Nemesis geweihte Inschriften, Altäre und Kultbilder im so genannten nemeseum (Schrein der Nemesis).

Einige Attribute der Nemesis sind das Schicksalsrad und der Greif. Vier Greife sollen ihren Wagen gezogen haben. Laut Herodotus sollen Greife das Gold der Hyperboräer bewacht haben, die in den Karpaten im westlichen Teil Thrakiens lebten. Ob das der Grund ist, weshalb der Helm des thraex immer einen Greifenkopfprotom hat, abgesehen von der kultischen Verbindung der Nemesis zur Arena, ist nur zu vermuten.

Unser Logo orientiert sich an einem Relief aus Andautonia (in Kroatien), welches der Gladiatorenveteran Iulius Victorinus als Votivgabe setzte.